Am 1. Oktober ist wieder World Ballet Day. Dass Ballettnasen wie ich den Impuls haben, einen Tag Urlaub zu nehmen, um von 4.00 Uhr morgens bis 3.00 am nächsten Tag Ballett-Bingewatching zu betreiben, zeigt vermutlich, dass das ein großes Ding ist. Und de facto ist es das auch, denn fünf der weltweit angesehensten Ballett-Compagnien schließen sich dafür zusammen und streamen jeweils live zwischen drei und fünf Stunden ihres Arbeitsalltags.
Vom Australian Ballet in Melbourne über das Bolshoi in Moskau, das Royal Ballet in London, das National Ballet of Canada bis zum San Francisco Ballet kann man einigen der besten Tänzer weltweit beim Training zusehen. So stand im vergangenen Jahr beim ersten derartigen Event beispielsweise im Bolshoi gerade eine Probe von Svetlana Zakharova für »The Legend of Love« auf dem Plan.
Es geht also jeweils los mit der Morning Class – dem täglichen Technik-Training – gefolgt von Probeneinblicken in das aktuelle Repertoire der Compagnien, garniert jeweils mit Interviews mit Tänzern, Ballettmeistern oder Choreografen. Verfolgen kann man das Ganze entweder über die Website worldballetday.com oder die YouTube-Channels der jeweiligen Institutionen. Nutzern in Deutschland sei an dieser Stelle geraten, sich zuvor schon mal mittels VPN oder IP-Changer eine ausländische IP-Adresse zuzulegen, damit man nicht beim Frühstück ins Bolshoi gucken möchte und stattdessen hierauf stößt:
Da die Worldballetday-Website den Zeitplan für den Tag in Pacific Daylight Time angibt und die beteiligten Compagnien auf ihren Websites jeweils in ihrer lokalen Zeitzone rechnen, habe ich das mal in unsere Zeitzone übersetzt:
04.00 – 09.00 Uhr: The Australian Ballet
09.00 – 12.00 Uhr: Bolshoi Ballett
12.00 – 17.00 Uhr: The Royal Ballet
17.00 – 22.00 Uhr: The National Ballet of Canada
22.00 – 03.00 Uhr (02.10.2015): San Francisco Ballet
Alle, die am 1. Oktober keinen Urlaub nehmen können / wollen und dennoch nichts verpassen möchten, seien getröstet: Die YouTube-Videos werden auch später noch (wenigstens für einige Zeit) abrufbar sein, sodass man vielleicht doch nicht alles an einem Stück gucken muss.