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Baby-Feuchttücher selbst gemacht

Ein Post zum Thema: „Warum nicht schon längst?“. Heute ist unser kleiner Mann drei Monate alt und schon vor der Geburt hatte ich mir natürlich Gedanken gemacht, womit wir wickeln würden. Auch wenn wir uns gegen Stoffwindeln entschieden haben, war Nachhaltigkeit dabei durchaus ein Thema. Wenn also nicht bei den Windeln, könnte man vielleicht wenigstens bei den Feuchttüchern Umwelt und Geldbeutel schonen, zumal ja die industriell gefertigten Feuchttücher auch für die Haut gar nicht mal so gut sein sollen.

Da unser Wickeltisch aber nicht im Badezimmer steht, schien es mir anfangs nicht sonderlich praktisch, nur mit Waschlappen und Wasser zu wickeln, sodass ich zunächst zu den Reinigungswattepads für Babies aus dem Drogeriemarkt gegriffen habe. Doch der Verbrauch war (bei ca. 8 Windeln am Tag) recht hoch und die Lösung damit auf die Dauer nicht ganz günstig.

Feuchttücher aus Stoff

Ich bin also auf die Suche nach Alternativen gegangen und habe eine Anleitung für selbstgemachte Feuchttücher gefunden. Um erst einmal zu testen, wie der Babypopo das Rezept so findet, habe ich Einmalwaschlappen aus dem Drogeriemarkt in handliche Läppchen zerschnitten und mit der Lösung getränkt. Das funktionierte gut und eigentlich hätte ich schnell zur Tat schreiten und auf Feuchttücher aus Stoff umsteigen können, doch ich war mir unsicher, wie wir die Lagerung der gebrauchten Tücher bis zur nächsten Wäsche handhaben sollten. Ich hatte doch ein wenig Sorge vor Mief und Gammelgeruch, wenn die Lappen mal zwei-drei Tage auf die nächste Wäsche warten müssten. Doch nun habe ich es riskiert und aus einem halben Meter Frottee und Musselin- und Jerseyresten knapp 40 Feuchttücher genäht.

Die habe ich ganz einfach mit der Overlock (und einem Dekorgarn) abgekettelt. Bei der Größe habe ich mich an einer handelsüblichen Feuchttücherbox orientiert, die wir daheim hatten – zugeschnitten habe ich die Stoffstücke also in 11 x 18 cm und dann die Rundung mit der Overlock freihand beim Ketteln „reingefräst“.

Die Feuchttücher in der Praxis

Nun fülle ich die Box immer mit einem Tüchervorrat für ca. 2 Tage, tränke sie mit der Kokosöl-Lösung (ich nehme übrigens für 16 Tücher etwas mehr Wasser als in dem oben verlinkten Rezept angegeben, da die Tücher sonst nicht bis unten hin durchfeuchtet wären – das ist im Einzelfall sicher materialabhängig, aber bei meinem Frottee ist etwas mehr Wasser erforderlich) und stelle sie am Wickeltisch bereit. Bei schlimmen Windelexplosionen sind weiterhin die Baby-Wattepads zur Hand, um einmal das Gröbste abzuwischen, sodass das nicht in den Stofflappen landet und möglicherweise einige Tage auf die nächste Wäsche wartet.

Für die Lagerung bis dahin habe ich nun doch einfach nur ein Wäschenetz am Wickeltisch aufgehängt – und das stellt keine Geruchsbelästigung dar. Die Tücher sind ja nur leicht feucht und nicht nass, sodass sie nicht anfangen, vor Feuchtigkeit zu miefen. Und das Kokosöl duftet von sich aus ja auch ganz annehmbar.

Da in einem Haushalt mit Baby die Waschmaschine ohnehin ständig läuft (dass so ein kleiner Mensch so viel Wäsche verursachen kann!), sind die knapp 40 Lappen auch vollkommen ausreichend, um ganz entspannt auszukommen. Und den Härtetest einer Kochwäsche haben die Tücher auch schon bestanden!

Ich kann das Prinzip also nur zur Nachahmung empfehlen. Und auch wenn wir fast drei Monate gebraucht haben, um so weit zu kommen, stehen uns ja auch noch etliche weitere bevor, in denen wir von diesen Tüchern nun immer wieder Gebrauch machen können.

Neue Ordnung für meine Schnittmuster

Als ich anfing zu nähen, habe ich mir einen Ordner für alle Schnittmuster angelegt. Die Sammlung ist seitdem natürlich stetig gewachsen und längst passen nicht mehr alle Schnitte in diesen Ordner, sodass er inzwischen schon Gesellschaft von vier Fächermappen bekommen hat.

Die Kinderschnitte hatten ihren Platz bisher auch noch in dem Aktenordner, doch da hier in den letzten Monaten so viel hinzu gekommen ist, seit ich für unseren Zwerg nähe, platzte der nun aus allen Nähten. Zeit, für die Kinderschnitte einen neuen Aufbewahrungsort zu finden.

Ich hätte natürlich einfach einen neuen Ordner kaufen können – das wäre schnell, günstig und naheliegend gewesen. Aber ich wollte mich mit dem Thema Schnittmuster-Aufbewahrung noch einmal befassen. Da kam ein Beitrag von DIY Eule gerade recht: Von den dort vorgestellten Möglichkeiten schied die Aufbewahrung in Rollen direkt aus, weil ich meine Schnitte immer auf blaue Müllsäcke abpause und sie dadurch sehr flatterig und nicht zum Rollen geeignet sind.

Eine weitere gängige Methode ist die Sortierung in Hängeregistern, die ich eigentlich super finde, die allerdings im Moment nicht in Frage kommt, weil ich keinen Platz für ein solches Registerfach habe.

Fächermappe XXL

So blieb dann am Ende doch die Fächermappe. Da die aber oft nur 10-12 Fächer haben, habe ich mich im Internet noch einmal umgesehen und ein Exemplar mit 37 Fächern gefunden. Ideal für meine Kinderschnittsammlung!

Fächermappe Schnittmuster XXL

Ebenfalls von DIY Eule stammt die Idee und Vorlage für Deckblätter (siehe Link oben), mit denen ich meine Schnitte nun versehen habe. So hat man einige wichtige Infos immer direkt im Blick, wenn man den Schnitt rauszieht – ob ein Stoffrest wohl noch für ein bestimmtes Teil reicht, ob die Nahtzugabe bereits enthalten ist oder ob mir beim vorigen Nähen etwas aufgefallen ist. Man könnte auch noch jeweils ein Bild des Kleidungsstücks hinzufügen, aber das war mir bislang zu aufwändig.

Wonach sortieren?

Nachdem die Schnitte alle mit Deckblättern ausgestattet waren, stellte sich die Frage, wie ich sie zukünftig sortieren sollte. Eine Umfrage in meiner Instastory ergab ein knappes Ergebnis:

Diesem Ergebnis habe ich mich also gebeugt und die Schnittmustersammlung nach Kleidungsstücken sortiert – alle Hosen hintereinander, dann Strampler und Latzhosen, Oberteile und Accessoires.

Schnittmuster Ordnung Fächermappe

Bis auf ein Fach habe ich nun alle Fächer meiner neuen Mappe schon gefüllt, was natürlich zudem den Nachteil hat, dass ich – sollte ich weiterhin Wert auf Ordnung legen – alles umsortieren dürfte, um einen Schnitt einzufügen. Da ist natürlich die Variante mit den Hängeregistermappen deutlich flexibler. Vielleicht ein Projekt für die (eher fernere) Zukunft…

Bis dahin habe ich hier nun erst einmal alle Kinderschnitte im übersichtlichen Zugriff – zum Beispiel das Schnittmuster für den Schlafbär-Schlafanzug, der gerade entstanden ist, weil der Zwerg so schnell wächst, dass ich flott für Nachschub sorgen musste.

Ganz nebenbei habe ich hier auch noch eine neue Art der Größenkennzeichnung getestet und für gut befunden: Statt wie bislang die Größen mit Textilstift auf ein kleines Stück Schrägband zu schreiben und einzunähen, habe ich diesmal mit der Stickfunktion meiner Nähmaschine die Größe auf ein Stück Schrägband aufgestickt und mich gefragt: Wieso komme ich erst jetzt auf diese Idee!?

Nähen für Babies: eine Freebook-Sammlung

Der Baby-Countdown läuft und viele Projekte der To-Sew-List sind abgearbeitet. Da die allermeisten der genähten Babykleidungsstücke und -accessoires auf Freebooks basieren, die ich teilweise auch schon zuvor für Babies im Bekanntenkreis genutzt habe, dachte ich, ich gebe mal einen Überblick über meine liebsten Schnittmuster.

Nachdem hier im Oktober noch der holländische Stoffmarkt in der Stadt war, sind zu den gezeigten Stoffen noch einige hinzugekommen. Ich fange daher mit einem Teil an, das es mir besonders angetan hat:

Jolly Jumper

Das Schnittmuster für den Jumpsuit Jolly Jumper von Lybstes ist in den Größen 50 und 56/62 als Freebook verfügbar. (In größeren Größen kann man den Schnitt dann kaufen.)
Diesen ultra-entzückenden Giraffenstoff – ein toller Jacquard – habe ich auf dem Stoffmarkt ergattert und weiß daher leider weder Hersteller noch Händler.

Pumphose

Pumphosen gehen natürlich immer und diese hier – ebenfalls ein Freebook von Lybstes – habe ich schon oft genäht. Ein schnelleres Teil gibt es kaum! Eigentlich wird die Hose komplett in einem Teil zugeschnitten und nur die Bein- und Bauchbündchen angesetzt. Das heißt, sie besteht im Regelfall aus vier Nähten! Da ich nicht mehr genug Stoff am Stück hatte, habe ich doch eine Frontnaht eingefügt.

Auch dieser niedliche Stoff war ein Fundstück vom Stoffmarkt aus einer Restekiste.

Strampler Warme Füßchen

Strampler sind natürlich für so ein Dezemberbaby besonders praktisch, weil Socken ja bei Babies bekanntlich nie lange bleiben, wo sie sollen. Daher habe ich dieses Schnittmuster gleich mehrfach genutzt. Den Strampler Warme Füßchen von Yva R. hatte ich mir schon vor längerer Zeit heruntergeladen und auch wenn ihr Blog offenbar inzwischen nicht mehr öffentlich ist, bekommt man das Schnittmuster weiterhin beispielsweise hier.

Füßchenhose

Alternativ zum Strampler ist natürlich auch eine Hose mit Füßchen super. Die habe ich daher ebenfalls mehrfach genäht – u. a. einmal in Größe 50. Eigentlich sind alle Teile, die ich derzeit nähe mindestens Größe 56 oder bereits 62, aber für den (unwahrscheinlichen) Fall, dass der Bauchzwerg in den ersten Tagen vielleicht doch nur Größe 50 braucht, ist auch hierfür nun mit einer kuscheligen Nickihose vorgesorgt (die habe ich sogar mit Wickelöffnung wie beim Strampler oben genäht).

Das Schnittmuster hierfür war ein Prototyp von Muhküfchen, den es einmal kostenlos gab. Inzwischen scheint die Strampelhose in einem Schnittmuster-Ebook mit verschiedenen Varianten (u. a. einem Wendestrampler) aufgegangen zu sein.

Außer der winzigen Nickihose gibt es noch zwei Modelle in Größe 62 – einmal mit winterlichen Pinguinen (das Stoffmotiv ist von Alpenmädchen) und einmal im Set mit einem Elefanten-Oberteil (Stoffe von Stoffwelten). Das Oberteil ist eines der wenigen Teile, die nicht auf Freebooks basieren, sondern ein Schnitt aus diesem Buch, aber ähnliche Raglanshirts gibt es zum Beispiel auch von Mamahoch2 (Autumn Rockers Mini) inkl. Anleitung für die Knopfleiste.

Schlafanzug / Strampler Schlafbär

Je nachdem, aus was für einem Stoff man den Overall Schlafbär näht, kann er entweder ein wirklicher Schlafanzug oder auch ein tagestauglicher Onesie für Zwerge sein. Ich habe ihn beispielsweise einmal aus Glow-in-the-Dark-Jersey mit kleinen Leuchtsternen (unmöglich zu fotografieren!) für die Nacht genäht und einmal aus einem zauberhaften Janosch-Stoff (Janosch-Fans bitte melden!) für tagsüber.

Die Tigerentenmütze ist übrigens nach dem Schnitt Knotenmütze von Klimperklein.

Hosen und Leggings

Ok, ich sollte wohl aufhören, Hosen und Strampler zu nähen! ? (Aber es sind so wunderbare Resteverwertungsprojekte!) So sind zum Beispiel die Monkey Pants nach dem Schnitt von Schnabelina aus einem Rest Stretch-Jeans, den ich mal für mich verarbeitet hatte, und dem letzten Fitzelchen der schlafenden Nashörner, aus denen mein Neffe im letzten Jahr einen Schlafanzug bekam.

Die Minibuxe von Fred von Soho, die es in den Größen 56-68 als Freebook gibt, habe ich zum ersten Mal genäht. Auch das – trotz der (gänzlich überflüssigen, aber süßen) Po-Tasche – ein 30-Minuten-Projekt, das sich wunderbar zur Restevernichtung eignet. (Und wenn man nicht beim Zuschneiden pennt, hat man auch nicht oberhalb der Tasche die linke Stoffseite außen – Glück im Unglück, wenn es dann zufällig Doubleface-Stoff ist!)

Wer bei dem Streifenoutfit nun an die Dalton-Brüder von Lucky Luke denkt – ok, den verstehe ich. ? Mir gefällt’s trotzdem. Und Luke ist auch das richtige Stichwort, denn das ist der Name des Schnittmusters für die Leggings von Rabaukennaht, die ebenfalls in einer halben Stunde genäht sind.

Der besondere Gimmick dieses Sets: Es ist ein (zeitversetztes) Partneroutfit für Mama und Baby. Den Spaß konnte ich mir nicht verkneifen, als es diese Panels bei Stoffwelten gab.

Zeitversetzter Partnerlook

Schlafsack und Einschlagdecke

Neben all den Babyklamotten sind noch zwei weitere Teile zur Babyausstattung entstanden: ein Schlafsack und eine Einschlagdecke für den Autositz.

Der Schlafsack ist nach dem Schnittmuster von Pattydoo – inzwischen leider nicht mehr kostenlos, aber mit 2,99 € ja durchaus erschwinglich. Es gab auf ihrem Blog einmal eine Variante mit Puppengröße und Größe 50 gratis – inzwischen ist nur noch der Puppenschlafsack als Freebook verfügbar. Den Oberstoff hierfür hatte ich gerade kürzlich erst geschenkt bekommen, der Futterstoff – ein flauschiger, aber entsetzlich flusender Fleece – war ein Rest, der noch genau passend für dieses Projekt war.

Für den Autokindersitz habe ich dann noch eine Einschlagdecke aus Nicki und Musselin genäht, die hoffentlich schön muckelig warm hält. Das Schnittmuster, das ich dafür verwendet habe, wurde zwar wenige Tage, nachdem ich es vernäht habe, vom Freebook zum kostenpflichtigen Ebook, aber es gibt noch ein weiteres ähnliches Schnittmuster auf dem Blog von Bernina.

So, und nun gehe ich ein paar Oberteile zuschneiden! ?
Wenn ihr noch weitere (kostenfreie) Lieblingsschnitte habt, lasst sie mir gerne in den Kommentaren da!

Verlinkt auf Freutag, Kiddikram, Made 4 Boys, Sew Mini und Für Söhne und Kerle.

Beitrag enthält unbezahlte Werbung wegen Markennennung

Babyvorbereitung: Eine To-sew-list für die nächsten Wochen

Wir schreiben Tag 1 meines urlaubsverlängerten Mutterschutzes. Was macht man da so? Richtig, erstmal einen Plan! Für die kommenden Wochen habe ich noch ein paar Nähprojekte auf der Agenda und heute im Hinblick darauf mal meinen Stoffvorrat gesichtet, was darüber hinaus kinderkleidungstaugliche Reste sind. Nun haben wir schon recht viele Klamotten geerbt, sodass ich gut taktieren muss, was ich in welcher Größe nähe, aber wahrscheinlich nehmen mir die Stoffreste hier und da die Entscheidung ab.

Was habe ich also in Planung?

Babykleidung

Ein Klick auf die Bezeichnung im Bild verrät mehr über das vorgesehene Schnittmuster.

Wickel- und Badezubehör

Umstands- und Stillkleidung

Ab morgen kann dann also das Maschinchen surren…

Upcycling: Wie aus einer normalen Jeans eine Umstandshose wird

Ja, nach den Neuigkeiten aus meiner kakakiri-Werkstatt gibt es auch privat eine inzwischen unübersehbare News: Im Dezember zieht bei uns Nachwuchs ein, der sich mittlerweile optisch und motorisch deutlich ankündigt. Und obwohl meine normalen Jeans „eigentlich“ noch passen, muss ich zugeben, dass ich inzwischen gerne auch mal eine Umstandshose trage.

Das ist in dem Fall eine gekaufte, die – ich möchte fast sagen naturgemäß – etwas Hochwasser hat. Umstandshosen in Länge 36 sieht der Markt wohl nicht vor. (Ich bin ja schon froh, dass es sonst überhaupt Damenjeans in der Länge gibt!) Momentan ist es natürlich sogar stylish mit freien Knöcheln rumzulaufen und wenn es dann doch im Herbst zu kühl dafür wird, ist diese Hose auch mit Stiefeln gut tragbar. Aber darüber hinaus auch eine Hose zu haben, die wirklich lang genug ist, schadet natürlich auch nicht.

Deswegen musste jetzt kurzerhand eine Jeans dran glauben, die ich ohnehin nicht so oft getragen habe. Vielleicht wird sie mir in ihrem zweiten Leben als Umstandsjeans lieber!

Tutorials zum Upcycling von Jeans zur Umstandshose gibt es online viele (ich habe z. B. dieses hier gelesen). Ich habe mich dann für die Variante entschieden, bei der der Bund der Jeans gegen ein Bauchband aus Bündchenware oder Jersey getauscht wird. (Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, hinter den vorderen Taschen oder an der Seitennaht einen Stretcheinsatz einzufügen.)

Da es ausführliche Anleitungen in Text- und Videoform zur Genüge gibt, zeige ich hier nur eine kurze Step-by-Step-Bilderfolge:

Ich habe bei meiner Jeans die Gürtelschlaufen am unteren Ende abgetrennt, da ich nicht erst unterhalb der Gürtelschlaufen abschneiden wollte.

Nun ging es an die Nähmaschine bzw. Overlock, um zunächst den Hosenschlitz (bzw. das, was davon übrig ist) zu- und anschließend das Bündchen anzunähen.

Das Bündchen habe ich in einem mittleren Blauton gewählt, damit es sich auch unter hellen Oberteilen nicht zu stark abzeichnet. Die benötigte Länge misst man am besten an sich selbst, so dass der zugeschnittene Bündchenstreifen am Ende die doppelte Länge vom (abgeschnittenen) Hosenbund bis über den Bauch hat.

Der Tragetest dieser Jeans zeigt allerdings, dass – egal ob Kauf- oder Upcyclinghose – meine Hüften offenbar einen Konstruktionsfehler haben: Ohne Gürtel beginnen die Hosen nach wenigen Schritten zu rutschen. (Und Gürtel sind nunmal bei Umstandshosen meist nicht vorgesehen.) Dabei liegt es nicht daran, dass sie insgesamt zu weit oder das Bauchband noch zu locker wären – sie rutschen einfach von der nicht vorhandenen Taille abwärts. ¯\_(ツ)_/¯

Als nächstes wird dann mal was für den Zwerg genäht… Stay tuned!

Kostüme für Feen, Elfen und Geister

Kommt! einen Ringel-, einen Feensang!
Dann auf das Drittel ’ner Minute fort!
Ihr, tötet Raupen in den Rosenknospen!
Ihr andern führt mit Fledermäusen Krieg,
Bringt ihrer Flügel Balg als Beute heim,
Den kleinen Elfen Röcke draus zu machen!

William Shakespeare: »Ein Sommernachtstraum«

Nicht aus Fledermausflügeln, sondern aus Chiffon waren die Röcke, die ich im vergangenen Jahr für eine Ballettaufführung nähen durfte: Von Röcken mit Farbverlauf wie diesem in meinem Etsy-Shop inspiriert, kontaktierte mich die Ballettschule Hoefer in Pulheim , ob ich solche Röcke auch in größerer Zahl als Kostüme anfertigen könnte.

Die Feen, Elfen und Geister des Waldes in einer Aufführung von Shakespeares „Sommernachtstraum“ wurden so zu meinem Projekt. Gemeinsam mit der Ballettschule entwickelte ich die Ideen für drei unterschiedliche Kostüme aus korrespondierenden Stoffen:

Für die Elfen – die Gruppe der Zwölfjährigen – sollte es ein Empire-Kleidchen mit eingearbeitetem Trikot sein. Die Feen (14-15-Jährige) würden einen „gewöhnlichen“ Ballettrock mit dazu passendem (nicht von mir genähtem) Trikot tragen und für die Geister (16-18-Jährige) haben wir gemeinsam ein luftiges Kleid mit „Vokuhila“-Schnitt ausgetüftelt.

In einigen Wochen und Monaten habe ich dann insgesamt 40 Kostüme in zwei Farbkonstellationen genäht: Ein Teil der Gruppe trug jeweils kräftiges Gelb-Grün und ein anderer den eher gedeckten Farbverlauf in Oliv-Gelb. Die Handhabung von Stoffbahnen dieser Ausmaße war dabei nicht die einzige Herausforderung, der ich mich gegenüber sah!

Elfen tragen Empire-Kleidchen

Das Schnittmuster für das Empire-Kleidchen der Elfen habe ich selbst entwickelt und dafür als Grundlage das Freebook für einen Kinder-Badeanzug verwendet. Den habe ich so abgewandelt, dass er nicht mehr asymmetrisch war, die Rüschenverzierung weggelassen und stattdessen eine Teilung unter der Brust eingefügt, an der der Rock angesetzt ist. Das Rockteil besteht aus einem simplen Trapez, das vorne und hinten identisch gearbeitet ist.

Ein erstes Probestück zeigte an einigen Stellen Korrekturbedarf , so hatte ich etwa die Proportionen der Mädels falsch eingeschätzt und der Rock saß zu tief. Auch musste der Bewegungsspielraum zum Tanzen doch noch größer sein, sodass wir uns letztendlich für einen Schlitz an der Seite entschieden.

Herausforderung Nummer zwei dieses Kostüms war die Verbindung von dehnbarem Trikotstoff und nicht dehnbarem Chiffonrock: Damit die Mädchen nachher das Kleid von unten wie ein Trikot anziehen konnten, durfte der Rockteil nicht zu eng sein. Damit das dann wiederum mit der Unterbrustweite des Trikots zusammenpasst, mussten beim Zusammennähen von Ober-, Unter- und Rockteil die beiden elastischen Schnittteile maximal gedehnt werden.

Feen-Röcke – ein Heimspiel

Bei den Wickelröcken für die Feen-Kostüme war ich dann wieder auf vertrautem Terrain. Das Schnittmuster ist bewährt und ich habe es in verschiedenen Größen fertig im Regal, sodass sich die Feen-Röcke fast von alleine nähten.

Geister in Vokuhila-Kleidern

Die Kleider für die ältesten Tänzerinnen, die Geister, erforderten wiederum etwas Schnittmuster-Tüftelei: Der Grundschnitt ist ebenfalls zusammengesetzt und eine Adaption von zwei Freebooks: Für das Oberteil habe ich das Shirt Lady Rockers von Mamahoch2 als Ausgangsbasis genommen und es an verschiedenen Stellen abgeändert – da es ein ärmelloses Kleid werden sollte, habe ich die Armausschnitte etwas verändert, den Halsausschnitt deutlich vergrößert, damit man auch bei nicht dehnbarem Stoff mit Dutt hindurchkommt und schließlich die Weite angepasst, sodass auch insgesamt der Schnitt mit Webware funktionieren konnte. Schließlich ist es eigentlich ein T-Shirt-Schnitt für Jersey-Stoffe. Hals- und Armausschnitte habe ich zum Versäubern mit Schrägband eingefasst.

Ursprünglich hatte ich mit der Ballettschule überlegt, eine Kellerfalte am Halsausschnitt einzuarbeiten, um auf die benötigte Weite einerseits zu kommen, ohne andererseits einen Sack zu nähen. Die Probestücke zeigten aber, dass die Kellerfalte optisch untergeht oder deutlich vergrößert werden müsste, sodass ich stattdessen, den Stoff am Hals mit der Overlock etwas gerafft habe. (Wie das geht, ist zum Beispiel hier ganz gut erklärt.)

Das Unterteil des Geisterkleides bildete das Freebook zum Vokuhila-Rock von Pattydoo. Rock und Oberteil habe ich natürlich in einem durchgehenden Stück zugeschnitten, damit der Farbverlauf nicht unterbrochen wird. Auch bei diesem Rock haben die Probeteile gezeigt, dass wir noch Weite hinzugeben müssen, damit die Bewegungsfreiheit zum Tanzen ausreicht. Das wiederum hatte Auswirkungen auf den Stoffbedarf. Damit der nicht explodiert habe ich schließlich die Kleider schräg zum Fadenlauf zugeschnitten, was man ja „eigentlich“ nicht macht und was sich auch als weitere Herausforderung erwies, weil die flatterigen Chiffon-Stoffe sich widerspenstig zeigten, wenn es darum ging, sie akkurat zu falten (um einen glatten Stoffbruch zu bekommen).

Doch schließlich hatte ich alle Elfen, Feen und Geister benäht und konnte ein großes Paket nach Pulheim schicken. Im November durfte ich dort dann das Ergebnis auf der Bühne bewundern und es hatte etwas durchaus Surreales, eine ganze Bühne voller von mir genähter Kostüme zu sehen!

Rucksack Roana für einen Radler

Seit einiger Zeit radelt meine bessere Hälfte bei schönem Wetter die ca. 7 Kilometer zur Arbeit. Um sein Lunchpaket und sonstigen Kleinkram auf dem gepäckträgerlosen Mountainbike zu transportieren, lieh er sich hierzu bislang einen Rucksack von mir. Damit ist nun Schluss, denn der Mann hat zu Weihnachten einen eigenen Rucksack bekommen – natürlich made by kakakiri!

Als ich im Herbst auf Bilder des Rucksacks Roana von Hansedelli stieß, kam mir gleich die Idee, eine männertaugliche Version davon zu nähen. Schließlich ist der Grundschnitt clean und unverspielt, sodass er absolut als Unisex-Variante taugt.

Für die Außenstoffe habe ich einen wetterunempfindlichen Outdoor-Stoff und ein schönes Kunstleder im Vintage-Look gewählt. Die Innentaschen zieren – dem Zweck entsprechend – radelnde Bärchen.

Überhaupt, das Innenleben: Mit Laptop / iPad-Fach, diversen Steck- und Reißverschlussfächern, Flaschen- oder Regenschirmfach und Schlüsselkarabiner lässt der Rucksack Roana wohl keine Wünsche offen und der Ordnungsfanatiker hat immer alles an bewährter Stelle griffbereit.

Und das Schnittmuster? Obwohl der Rucksack Roana aus ca. 25 Schnittmuster-Teilen besteht, die teilweise mehrfach aus Innen- und Außenstoff sowie diversen Bügeleinlagen und Vliesen zuzuschneiden sind und man daher locker auf 70 zugeschnittene Einzelteile kommen dürfte, ist die Anleitung so gut gemacht, dass man sich kaum vertun kann. Das über 70-seitige E-Book ist gut bebildert und erklärt sehr verständlich die einzelnen Arbeitsschritte.

Laut Anleitung benötigt man zum Nähen ca. 12-15 Stunden, was in etwa auch meinem Zeitaufwand entsprechen dürfte. Immerhin spare ich beim nächsten Mal die Zeit fürs Ausschneiden und Zusammenkleben der Papierschnittmusterteile. Bis ich mir selbst so einen nähe, kann ich mir ja vielleicht diesen hier gelegentlich leihen… 😉

Verwendete Materialien

Fotoshooting mit kakakiri-Trikot

Vor einiger Zeit habe ich hier öffentlich meine Ballettklamotten ausgemistet. Diesen Blogpost hat auch Jenny gelesen – allerdings erst einige Zeit nachdem alle Teile verschenkt waren. Ich ging daher noch einmal meine Ballettschublade durch und konnte ihr ein Trikot anbieten, das ich einmal selbst genäht hatte. Der Stoff gefiel mir zwar nach wie vor, aber mit der Passform war ich nie ganz zufrieden gewesen. 

Dieses Balletttrikot wanderte also in die Post und fand bei Jenny eine glückliche Abnehmerin, die es offenbar mehr schätzt als ich, denn nun war es sogar das favorisierte Trikot für ein Fotoshooting, von dem ich hier einige Bilder zeigen darf.

 

Neue Ordnung im Nähzimmer

Als wir vor zwei Jahren in diese Wohnung zogen, war mein Spielzimmer ein riesen Gewinn. Endlich Platz zum Ausbreiten beim Nähen! Und Stauraum, um alles geordnet und gut zugänglich unterzubringen.

Wir spulen vor ins Jahr 2018: Inzwischen hatten sich die Overlock-Garnrollen ebenso vermehrt wie das Schrägband-Sortiment, das ich für die Ballettröcke verwende. Diverse weitere Utensilien und Helferlein taten ein Übriges, um die ehemals großzügigen Schubladen des Schreibtischschränkchens zu füllen. Das Overlock-Garn war da längst ausgezogen und dank Pinterest-Inspiration in einen IKEA-Tütenhalter umquartiert worden, der seinerseits nun auch schon wieder zu klein war.

Zeit also, eine Neuordnung in Angriff zu nehmen. Nach einem Trip zum schwedischen Möbelhaus ist nun das Chaos vorerst wieder eingedämmt:

  • Die Overlock-Garnrollen sind auf eine Bilderleiste an der Wand gezogen, wo sie sich farblich sehr dekorativ machen.
  • Der frei gewordene Tütensammler dient nun in einer versteckten Ecke als Stehsammler für Kunstleder und SnapPap, das gerollt aufbewahrt werden muss.
  • An der Wand sorgt eine Lochplatte mit Haken, Ablage und Rollenhalter für zusätzlichen Stauraum und eine leicht zugängliche Aufbewahrung meiner Schrägbandsammlung.
  • Meine Stoffvorräte, die bislang in textilen Schuhkartons aufbewahrt wurden, sind nun hinter Glastüren gezogen. Das hat den Vorteil, dass ich die gesamte Breite des Regalfachs ausnutzen kann und weiterhin alles staubgeschützt, aber sichtbar gestapelt ist.

So, und nun säume ich noch das Shirt, das seit einer Woche auf der Schneiderpuppe hängt und schon vorwurfsvoll guckt.

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Pinterest Nähzimmer Ordnung

Babykleidung ins rechte Licht gerückt

Vor einigen Wochen bin ich Tante geworden. Und NATÜRLICH musste ich dem Neffen etwas nähen! Ein paar Teile in Größe 56 gab es schon zur Geburt, nun folgte zum ersten Treffen der nächste Schwung. Süße Kinderstoffe gibt es ja im Überfluss, aber neulich fiel mir im Stoffladen, als ich – wieder einmal – nur etwas Schrägband und sonst nichts kaufen wollte, ein Stoff in die Finger, der einfach mit musste: Der maritime Print kann nämlich etwas! Er wechselt im Sonnenlicht die Farbe. Und das nicht nur ein wenig, sondern richtig deutlich!

 

Davon musste also ein halber Meter mit! Um nicht am Bedarf vorbei zu nähen, habe ich meine Schwester gefragt, was im schon wohlgefüllten Kleiderschrank noch fehlt – und bekam zur Antwort: ein Schlafanzug mit extra langen Beinen. (Ja, der Neffe fällt nicht weit vom Stamm und macht schon Anstalten, der Normkurve davon zu wachsen…) Nun ist ein Schlafanzug, der im Sonnenlicht die Farbe wechselt, höchstens in Skandinavien witzig. Da der Neffe aber in Mississippi aufwächst, musste für den coolen Stoff ein anderer Verwendungszweck her: Ein Body mit passender Buxe sollte es werden.

UV-Stoff Farbwechsel Babyoutfit

Glow-in-the-Dark-Schlafanzug

Doch der Wunsch nach einem Schlafanzug produzierte eine neue Idee, denn neben den UV-empfindlichen Stoffen lagen im Stoffladen auch Stoffe, die im Dunkeln leuchten! Wer in den Achtzigern aufgewachsen ist, kennt sicher noch die Sternenaufkleber, die man sich im Kinderzimmer an Wand oder Decke geklebt hat und die im Dunkeln leuchteten – nach diesem Prinzip funktioniert auch der Stoff. Ich habe mich für den Schlafanzug für einen weichen, grauen Jersey entschieden, auf dem kleine Sterne auftauchen, wenn man ihn zuvor angeleuchtet hat. Was auf den ersten Blick langweilig wirkt, entfaltet dann erst im Dunkeln seine volle Wirkung. Das ist allerdings deutlich schwieriger zu fotografieren als der Farbwechsel!

Tragefotos gibt es von beiden Outfits noch nicht, da sie in Größe 68 und damit zum Reinwachsen genäht sind – bei dem Tempo, in dem der Neffe wächst, wird das aber wohl nicht mehr lange dauern.

Die verwendeten Schnittmuster sind allesamt Freebooks – der Dank gebührt:

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