Ich liebe ja schöne Notizbücher. Meist bezähme ich mich aber und kaufe sie dann doch nicht, weil ich nicht viel Verwendung dafür habe. Daher lag dieses schöne Exemplar (an dessen Herkunft ich mich gar nicht mehr erinnere) schon einige Zeit herum, bis mir ein Verwendungszweck begegnete.

Dance Journal 2015
Ich hatte schon häufiger (zum Beispiel bei Dave) den Tipp gelesen, man sollte ein Ballett-Journal führen, um Tipps, Korrekturen, Choreografien oder Fortschritte darin festzuhalten. Anfang 2015 beschloss ich, das einmal auszuprobieren und erklärte das Notizbuch mit den Noten zum Ballett-Tagebuch.
Darin habe ich im vergangenen Jahr also jede Class dokumentiert und durchnummeriert. Da ich an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Lehrern trainiere, habe ich neben dem Datum jeweils auch die Schule und den Lehrer notiert und mir nun einmal den Spaß gemacht, das Ganze auszuwerten.
Insgesamt habe ich 107 Ballettstunden an fünf verschiedenen Orten bei – und hier war ich überrascht – 15 Lehrern besucht. Darunter waren einige, bei denen ich nur eine einzige Stunde hatte (wie Sol, die in Moskau das Training gab ), und andere, bei denen ich regelmäßiger Unterricht hatte, wie Risa mit 14 oder Spitzenreiterin Mitsi mit 30 Classes.
Abgesehen von diesen Hard Facts habe ich aber auch versucht, nach jeder Stunde Korrekturen oder schöne Kombinationen aufzuschreiben. In Finnland habe ich außerdem abends die am Tag einstudierten Choreografien notiert – weniger um sie später nachzulesen, als um sie auf diese Weise nochmal zu wiederholen.
Was steht also so drin?
So etwas zum Beispiel:
Arm-Koordination bei Pirouetten: Arm öffnet schon im Plié.
Class #27, 25.03.2015
Drehungen: Arme enger am Körper, dabei Ellenbogen trotzdem unterstützen.
Class #72, 18.08.2015
Attitude: Die Verbindung von Spielbein und gegenüberliegender Schulter muss im Rücken spürbar sein.
Class #103, 11.12.2015
Oder auch sowas:
Schönes Grand Allegro am Ende: Temps levé, Glissade, Assemblé – Préparation andere Seite, Assemblé, Sissonne ouvert, Pas de bourré.
Class #21, 07.03.2015
Für 2016 habe ich noch kein neues Journal angelegt – es fehlt noch ein schönes Notizbuch.
Das Faible für Notizbücher teile ich. Seit diesem Jahr führe ich auch ein Tanz-Journal, allerdings nicht in einem schönen Notizbuch, sondern im Werbegeschenk einer Autovermietung. Aber die Seiten sind so eingeteilt, wie es für mich praktisch ist: oben zwei Zeilen für Datum, Uhrzeit und eine Art Überschrift (z.B. 07.01.2016, 15.45 – 17.45, Flamenco bei Antonio), darunter genug Raum für Notizen.