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Jahr: 2020

Baby-Feuchttücher selbst gemacht

Ein Post zum Thema: „Warum nicht schon längst?“. Heute ist unser kleiner Mann drei Monate alt und schon vor der Geburt hatte ich mir natürlich Gedanken gemacht, womit wir wickeln würden. Auch wenn wir uns gegen Stoffwindeln entschieden haben, war Nachhaltigkeit dabei durchaus ein Thema. Wenn also nicht bei den Windeln, könnte man vielleicht wenigstens bei den Feuchttüchern Umwelt und Geldbeutel schonen, zumal ja die industriell gefertigten Feuchttücher auch für die Haut gar nicht mal so gut sein sollen.

Da unser Wickeltisch aber nicht im Badezimmer steht, schien es mir anfangs nicht sonderlich praktisch, nur mit Waschlappen und Wasser zu wickeln, sodass ich zunächst zu den Reinigungswattepads für Babies aus dem Drogeriemarkt gegriffen habe. Doch der Verbrauch war (bei ca. 8 Windeln am Tag) recht hoch und die Lösung damit auf die Dauer nicht ganz günstig.

Feuchttücher aus Stoff

Ich bin also auf die Suche nach Alternativen gegangen und habe eine Anleitung für selbstgemachte Feuchttücher gefunden. Um erst einmal zu testen, wie der Babypopo das Rezept so findet, habe ich Einmalwaschlappen aus dem Drogeriemarkt in handliche Läppchen zerschnitten und mit der Lösung getränkt. Das funktionierte gut und eigentlich hätte ich schnell zur Tat schreiten und auf Feuchttücher aus Stoff umsteigen können, doch ich war mir unsicher, wie wir die Lagerung der gebrauchten Tücher bis zur nächsten Wäsche handhaben sollten. Ich hatte doch ein wenig Sorge vor Mief und Gammelgeruch, wenn die Lappen mal zwei-drei Tage auf die nächste Wäsche warten müssten. Doch nun habe ich es riskiert und aus einem halben Meter Frottee und Musselin- und Jerseyresten knapp 40 Feuchttücher genäht.

Die habe ich ganz einfach mit der Overlock (und einem Dekorgarn) abgekettelt. Bei der Größe habe ich mich an einer handelsüblichen Feuchttücherbox orientiert, die wir daheim hatten – zugeschnitten habe ich die Stoffstücke also in 11 x 18 cm und dann die Rundung mit der Overlock freihand beim Ketteln „reingefräst“.

Die Feuchttücher in der Praxis

Nun fülle ich die Box immer mit einem Tüchervorrat für ca. 2 Tage, tränke sie mit der Kokosöl-Lösung (ich nehme übrigens für 16 Tücher etwas mehr Wasser als in dem oben verlinkten Rezept angegeben, da die Tücher sonst nicht bis unten hin durchfeuchtet wären – das ist im Einzelfall sicher materialabhängig, aber bei meinem Frottee ist etwas mehr Wasser erforderlich) und stelle sie am Wickeltisch bereit. Bei schlimmen Windelexplosionen sind weiterhin die Baby-Wattepads zur Hand, um einmal das Gröbste abzuwischen, sodass das nicht in den Stofflappen landet und möglicherweise einige Tage auf die nächste Wäsche wartet.

Für die Lagerung bis dahin habe ich nun doch einfach nur ein Wäschenetz am Wickeltisch aufgehängt – und das stellt keine Geruchsbelästigung dar. Die Tücher sind ja nur leicht feucht und nicht nass, sodass sie nicht anfangen, vor Feuchtigkeit zu miefen. Und das Kokosöl duftet von sich aus ja auch ganz annehmbar.

Da in einem Haushalt mit Baby die Waschmaschine ohnehin ständig läuft (dass so ein kleiner Mensch so viel Wäsche verursachen kann!), sind die knapp 40 Lappen auch vollkommen ausreichend, um ganz entspannt auszukommen. Und den Härtetest einer Kochwäsche haben die Tücher auch schon bestanden!

Ich kann das Prinzip also nur zur Nachahmung empfehlen. Und auch wenn wir fast drei Monate gebraucht haben, um so weit zu kommen, stehen uns ja auch noch etliche weitere bevor, in denen wir von diesen Tüchern nun immer wieder Gebrauch machen können.

Neue Ordnung für meine Schnittmuster

Als ich anfing zu nähen, habe ich mir einen Ordner für alle Schnittmuster angelegt. Die Sammlung ist seitdem natürlich stetig gewachsen und längst passen nicht mehr alle Schnitte in diesen Ordner, sodass er inzwischen schon Gesellschaft von vier Fächermappen bekommen hat.

Die Kinderschnitte hatten ihren Platz bisher auch noch in dem Aktenordner, doch da hier in den letzten Monaten so viel hinzu gekommen ist, seit ich für unseren Zwerg nähe, platzte der nun aus allen Nähten. Zeit, für die Kinderschnitte einen neuen Aufbewahrungsort zu finden.

Ich hätte natürlich einfach einen neuen Ordner kaufen können – das wäre schnell, günstig und naheliegend gewesen. Aber ich wollte mich mit dem Thema Schnittmuster-Aufbewahrung noch einmal befassen. Da kam ein Beitrag von DIY Eule gerade recht: Von den dort vorgestellten Möglichkeiten schied die Aufbewahrung in Rollen direkt aus, weil ich meine Schnitte immer auf blaue Müllsäcke abpause und sie dadurch sehr flatterig und nicht zum Rollen geeignet sind.

Eine weitere gängige Methode ist die Sortierung in Hängeregistern, die ich eigentlich super finde, die allerdings im Moment nicht in Frage kommt, weil ich keinen Platz für ein solches Registerfach habe.

Fächermappe XXL

So blieb dann am Ende doch die Fächermappe. Da die aber oft nur 10-12 Fächer haben, habe ich mich im Internet noch einmal umgesehen und ein Exemplar mit 37 Fächern gefunden. Ideal für meine Kinderschnittsammlung!

Fächermappe Schnittmuster XXL

Ebenfalls von DIY Eule stammt die Idee und Vorlage für Deckblätter (siehe Link oben), mit denen ich meine Schnitte nun versehen habe. So hat man einige wichtige Infos immer direkt im Blick, wenn man den Schnitt rauszieht – ob ein Stoffrest wohl noch für ein bestimmtes Teil reicht, ob die Nahtzugabe bereits enthalten ist oder ob mir beim vorigen Nähen etwas aufgefallen ist. Man könnte auch noch jeweils ein Bild des Kleidungsstücks hinzufügen, aber das war mir bislang zu aufwändig.

Wonach sortieren?

Nachdem die Schnitte alle mit Deckblättern ausgestattet waren, stellte sich die Frage, wie ich sie zukünftig sortieren sollte. Eine Umfrage in meiner Instastory ergab ein knappes Ergebnis:

Diesem Ergebnis habe ich mich also gebeugt und die Schnittmustersammlung nach Kleidungsstücken sortiert – alle Hosen hintereinander, dann Strampler und Latzhosen, Oberteile und Accessoires.

Schnittmuster Ordnung Fächermappe

Bis auf ein Fach habe ich nun alle Fächer meiner neuen Mappe schon gefüllt, was natürlich zudem den Nachteil hat, dass ich – sollte ich weiterhin Wert auf Ordnung legen – alles umsortieren dürfte, um einen Schnitt einzufügen. Da ist natürlich die Variante mit den Hängeregistermappen deutlich flexibler. Vielleicht ein Projekt für die (eher fernere) Zukunft…

Bis dahin habe ich hier nun erst einmal alle Kinderschnitte im übersichtlichen Zugriff – zum Beispiel das Schnittmuster für den Schlafbär-Schlafanzug, der gerade entstanden ist, weil der Zwerg so schnell wächst, dass ich flott für Nachschub sorgen musste.

Ganz nebenbei habe ich hier auch noch eine neue Art der Größenkennzeichnung getestet und für gut befunden: Statt wie bislang die Größen mit Textilstift auf ein kleines Stück Schrägband zu schreiben und einzunähen, habe ich diesmal mit der Stickfunktion meiner Nähmaschine die Größe auf ein Stück Schrägband aufgestickt und mich gefragt: Wieso komme ich erst jetzt auf diese Idee!?

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